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Zwischen einem Tischler und einem Schreiner besteht prinzipiell kein Unterschied. Beide arbeiten mit Hölzern. Schreiner reparieren alles, was aus Holz angefertigt wurde. Beide stellen aber auch selbst Küchenmöbel, Vollholz-Betten oder andere Holzgegenstände her.
Unter den Kunden eines Betriebes wird ein guter Tipp gerne per Mundpropaganda weitergegeben. So bauen zwar viele Schreiner einen Carport auf. Aber wenn ein Betrieb sich auf besonders solide und anspruchsvolle Carports nach eigenen Entwürfen spezialisiert hat, wird er gerne weiterempfohlen. Außerdem ist der Carport selbst eine gute Visitenkarte. Schreiner befassen sich außerdem mit dem Ausbau von Wohnraum, beispielsweise dem Dachausbau. Auch in Sachen Dämmung gelten Tischlereibetriebe mittlerweile als Spezialisten.
Den Unterschied zwischen einzelnen Betrieben erkennen Kunden an der Webseite des Betriebes. Die Homepage stellt die Schwerpunkte heraus, die der Betrieb sich auf die Fahnen geschrieben hat. Nicht der vermeintliche Unterschied zwischen Schreiner-Betrieben und Tischlereien ist der interessante Punkt – sondern das Portfolio eines entsprechenden Betriebes. Dieses besagt, was die Spezialgebiete und Aufgabenfelder des Betriebes sind. Darüber hinausgehende Arbeiten müssen angefragt werden.
Tischler oder Schreiner – besteht kein Unterschied?
Es handelt sich beim Tischler wie beim Schreiner um kreative handwerkliche Berufe im Bereich der Holzverarbeitung. Beide Berufsfelder werden in Deutschland unter dem Oberbegriff „Tischler“ zusammengefasst. Der Begriff „Schreiner“ kennzeichnet also keine berufliche Spezialisierung.
Unabhängig davon findet mancher regional den Tischler als „Schreiner“ bezeichnet. Das ist vor allem im süddeutschen Raum der Fall. In der Schweiz wird ein Tischler eher als Schreiner bezeichnet. In Österreich hingegen wird er vorwiegend Tischler genannt. Vielfach lösen solche Menschen das Dilemma, indem sie ihren Betrieb als „Tischlerei und Schreinerei XYZ“ bezeichnen.
Weitere Informationen über die Unterschiede gibt es in diesem Artikel von stattura.de.
Was verlangt das Berufsfeld des Tischlers und Schreiners?
Die Ausbildung beider Berufe ist absolut identisch. Geregelt wird diese Ausbildung durch die Handwerksverordnung. Tischler und Schreiner sind handwerklich tätig. Sie arbeiten mit verschiedenen Holzarten, setzen bei deren Bearbeitung aber auch Maschinen ein. Technisches Verständnis wird heutzutage ebenso vorausgesetzt wie handwerkliches Geschick. Neben der Arbeit mit nachwachsenden Materialien ist auch eine zeichnerische Begabung nützlich. Dadurch können maßgerechte Entwürfe und eigene Designs angefertigt werden. PC-Kenntnisse sind in diesem Berufsfeld heute selbstverständlich.
Die unterschiedliche Bezeichnung von Tischlern hat sich historisch entwickelt. Wen ein beliebiger Auftraggeber beauftragen möchte, um Möbeleinbauten vorzunehmen oder einen Dachausbau zu machen, ist – abgesehen von regionalen Unterschieden bei der Berufsbezeichnung – egal. Es besteht im Tätigkeitsbereich kein Unterschied zwischen einem Tischler und einem Schreiner. Gleichwohl kann es bei beiden eine Spezialisierung auf bestimmte Themen rund um’s Holz geben.
Manche Tischler befassen sich vorzugsweise mit dem Bau von Carports, andere aber nicht. Manche Schreiner oder Tischler sind Allrounder mit eigenem Betrieb. Andere Tischler sind angestellt. Sie bauen vorwiegend Küchen ein. Andere bauen Vollholzmöbel als Unikate. Prinzipiell bietet das Berufsfeld von Tischler und Schreiner viele Möglichkeiten. Beide befassen sich mit eigenen oder kundengerechten Entwürfen. Sie gestalten mit Holz und sind für die Konstruktion und Herstellung der verschiedensten Holzeinbauten zuständig.
Ob es sich dabei um eine Decken- oder Wandverkleidung mit Holz dreht oder den Möbeleinbau, ist unterschiedlich. In den Arbeitsbereich von Tischlern fallen außerdem Bau und Montage von Holztreppen, Fenstern und Türen, Fassadenelementen oder die Herstellung von Möbeln nach eigenen Designs.
Gesucht: Tischler-Allrounder oder Schreiner mit Spezialisierung?
Tischler sind auch im öffentlichen Raum zu finden. Sie sind beim Bau von Freizeitanlagen ebenso zu finden wie bei der Konstruktion von Holzsaunen oder Umkleidekabinen in einem Schwimmbad. Hölzerne Spezialeinbauten in Kindergärten müssen der Größe der Kinder angepasst werden. Auch kleinwüchsige Menschen können Schreinerbetriebe in der Region nutzen, um ihre Möbel behindertengerecht umzubauen. Eine berufliche Spezialisierung wäre dafür nicht notwendig. Für den Benutzer ist der erzeugte Unterschied aber bedeutend, weil er das Leben erleichtert.
Auch im Innenausbau von Alt- oder Neubauten sind Schreiner häufig beschäftigt. Der Trend zu naturbelassenen Bauteilen beschert diesem Handwerk ein gut gefülltes Auftragsbuch. Unabhängig von der Region besteht eine große Nachfrage nach Tischlern. Der Unterschied zwischen einzelnen Betrieben liegt möglicherweise in der Ausgestaltung des Berufsfeldes. Die typischen Holzbalkone in Österreich oder der Schweiz finden sich in Norddeutschland so gut wie nicht. Im hohen Norden hat aber der Yachtausbau eine höhere Bedeutung. So prägt eine Region auch das, was im Schreinerbetrieb angeboten wird.
In Sachen Schallschutz ist ein Tischler heutzutage ein ebenso guter Ansprechpartner wie in Sachen Energieeinsparung oder Altbausanierung. Von der fachlichen Eignung her besteht kein Unterschied zu anderen Handwerks-Spezialisten. Das Arbeitsfeld von Schreinern hat sich beständig um neue Themen erweitert. Oftmals ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen Gewerken normal – zum Beispiel auf dem Bau. Liegt eine Spezialisierung vor, kann der Tischler auch zum Restaurator von alten Möbeln werden. Die entsprechende Fachkunde kann er sich in einer Zusatzausbildung aneignen.
Dank des breiten Arbeitsfeldes und zahlloser Einsatzmöglichkeiten erfreuen sich Tischler wie Schreiner in jeder Region eines sicheren Berufes. Tischler und Schreiner können nach dem Gesellenbrief auch den Meisterbrief erhalten, wenn sie eine entsprechende Prüfung ablegen. Dafür muss ein Schreinergeselle aber mindestens drei Jahre Berufserfahrung mitbringen. Um auch in anderen Ländern der Erde Erfahrungen zu sammeln, gehen auch heute noch manche Tischler als Geselle auf die Walz.
Dank einer Spezialisierung bundesweit gefragt
In jeder Region finden sich gleich mehrere Betriebe, deren Arbeitsfeld im Bereich Holz liegt. Damit diese Betriebe sich nicht allzu sehr ins Gehege kommen, haben manche eine Spezialisierung vorgenommen. Dadurch erzeugen sie einen erkennbaren Unterschied im Portfolio.
Beim Bau einer neuen Kegel- oder Bowlingbahn ist solides Handwerk gefragt. Kegelbahnbauer haben sich vom reinen Tischler durch eine Spezialisierung dafür qualifiziert, diese Aufgabe anzunehmen. Das bedeutet aber keineswegs, nur noch Kegel- und Bowlingbahnen zu bauen. Vielmehr sind die Betriebe durch ihre Spezialisierung bundesweit gesuchte Fachleute. Unabhängig davon füllen sie die restliche Zeit mit typischen Tätigkeiten dieses Berufsstandes. So viele Bowlingbahnen werden heutzutage nicht mehr neu gebaut oder repariert.
Andere Tischler spezialisieren sich auf den Innenausbau oder den Boots- und Yachtausbau. In diesem Segment sind auch der Ausbau von Frachtschiffen oder Kreuzfahrern ein gutes Arbeitsfeld. Eine weitere Spezialisierung kann der Flugzeugbau sein – speziell der Bau von Segelfliegern. Wenig bekannt ist, dass Schreiner und Tischler auch mit der Herstellung von Rodelschlitten, Skiern, Surfbrettern, Skateboards, Pferdekutschen oder Spielplatzeinrichtungen aus Holz befasst sein können.
Ob ein Schreinergeselle später als Meister mit einem eigenen Betrieb arbeitet, oder als Werksleiter bzw. Angestellter in einer Möbelfabrik einer Tätigkeit nachgeht, ist unterschiedlich. Jede Region bietet andere Möglichkeiten, diesen Beruf auszuleben. Tischler, die Möbel aus Zirbenholz herstellen, finden sich beispielsweise nicht überall. Die Region kann aufgrund spezieller Gegebenheiten oder Möglichkeiten einen Unterschied im Tätigkeitsfeld nach sich ziehen. Wenn ein Tischler leidenschaftlich gerne Kuckucksuhren baut, ist das sicher nicht in Hamburg der Fall. An der Waterkant sind andere inhaltliche Prioritäten zu erwarten.
Weiterbildung ist immer gefragt
Tischler können handwerklich, aber auch künstlerisch oder in eher technischen Berufsfeldern tätig sein. Ein Schreiner kann sich zum Beispiel an einem Theater als Bühnenbauer profilieren. In diesem fall erstellt er Bühnenbilder, Bauten und Kulissen aus Holz. Ein Schreiner kann jedoch auch im technischen Bereich sein Arbeitsumfeld finden. Bringt ein Schreiner das Abitur, die Fachhochschulreife, oder einen Meisterbrief mit, kann er eine universitäre Weiterbildung zum Diplom-Ingenieur oder -Designer anstreben. Das wäre auch an einer Fachhochschule oder einer Technischen Hochschule möglich.
Handwerkliche Berufe werden immer gebraucht. Die wirtschaftlichen Bedingungen waren für das Tischlerhandwerk nie besser als heute. Die meisten Menschen, die in diesen Berufsfeldern arbeiten, nutzen ihre vielseitigen Möglichkeiten. Durch Fortbildung, Spezialisierung oder die Konzentration auf besondere Talente schaffen sie sich ein breites Arbeitsfeld, das immer neue Möglichkeiten bietet.
1 Kommentar
Vielen Dank für die tolle Erklärung!