Bauen einer eigenen Holzterrasse

Foto: werner22brigitte / Pixabay

Der Sommer steht vor der Tür und auf der eigenen Terrasse ist er noch einmal so schön. Mit etwas handwerklichem Geschick, dem richtigem Material und Knowhow ist der Platz an der Sonne Marke Eigenbau kein Problem.

 

Die Unterkonstruktion

Ein Gestell aus verzinktem Eisen oder gar Edelstahl ist natürlich dauerhafter als eine Holzkonstruktion. Neben den höheren Kosten stellt die schwierige Bearbeitung aber ein Problem für Heimwerker dar. Holz ist in den meisten Fällen also der vorteilhaftere Werkstoff. Fachmännisch verbaut und gepflegt hält er ebenso lang. Setzen Sie nur für den Außenbereich entsprechend vorbehandelte Hölzer ein. Schützen Sie sie vor stehender Nässe. Dazu eignen sich Bodenanker in Fundamenten, damit die Träger nicht direkt auf der Erde liegen. Ein leichtes Gefälle, und zwar weg vom Haus, begünstigt ebenfalls ein schnelleres Trocknen.

 

Die Dielen

Eine riesige Auswahl an Formen und Farben bietet für jeden Geschmack und Geldbeutel die richtige Diele. Zu beachten ist nur, dass Unterkonstruktion und Dielen aufeinander abgestimmt sind. Bei Holzstärken von 20 bis 30 mm sollte der Abstand zwischen den Querträgern 40 bis 50 cm betragen. Darüber ist ein Abstand bis zu 60 cm möglich. Die Dielen dürfen keinesfalls dicht an dicht liegen. Es muss eine Dehnungsfuge von 10 bis 15 mm bleiben, damit das Regenwasser abfließen kann. Wenn es unvermeidbar ist, die Dielenbretter auch in der Länge aneinander zu setzen, halten Sie auch hier einen Abstand von etwa 5 mm ein.

 

Die Befestigung

Die Verschraubung der Dielen kann eigentlich gar nicht stabil genug sein. Nicht wegen der nächsten Tanzparty, sondern weil arbeitendes Holz erstaunliche Kräfte entfaltet. Steinmetze alter Zeiten haben mit quellenden Pflöcken Granit gespalten. Grundsätzlich bleibt die Wahl zwischen sichtbarer und unsichtbarer Befestigung. Jede Art hat ihre Vor- und Nachteile:

 

• Sichtbar
+ geringer Arbeitsaufwand
+ einzelne Bretter können problemlos gelöst werden
– beschädigte Oberfläche (eindringende Feuchtigkeit)
– unschönes Aussehen

 

• Unsichtbar
+ unversehrte Oberfläche
+ bessere Optik
– größerer Aufwand
– Abhängigkeit von vorgefertigten Befestigungssystemen

 

Entscheiden Sie sich für die sichtbare Verschraubung und haben eine Holzunterkonstruktion vorgesehen, wählen Sie die Schrauben so lang, dass sie mindestens 40 mm in den Träger eindringen. Liegen die Dielen auf Metall, eignen sich selbstschneidende Gewindeschrauben. In beiden Fällen sollten die Schrauben ca. 5 mm Durchmesser, einen Senkkopf und einen glatten Schaft etwa in Dicke der Bretter haben. So ist sichergestellt, dass die Dielen dicht auf die Unterkonstruktion gezogen werden. Weil der Baumarkt mit diesen speziellen Anforderungen vielleicht überfordert ist, lohnt eine Online-Recherche, z. B. bei Genoma.

 

Im Internet bieten verschiedene Hersteller auch verdeckte Befestigungssysteme an. Wer die höheren Kosten und den größeren Arbeitsaufwand nicht scheut, wird mit einer makellosen Oberfläche belohnt. Von Versuchen, die Dielen mit schräg von der Seite eingedrehten Schrauben zu befestigen, kann nur abgeraten werden. Früher oder später platzt das Holz und die Bretter lockern sich. Der einzige Ausweg, der ohne zusätzliche Hilfsmittel auskommt, ist die Verschraubung von unten. Abgesehen davon, dass die Platzverhältnisse diese Befestigungsmethode meistens verbieten, ist sie außerordentlich unbequem. Unerschrockene Heimwerker, die sich trotzdem daran wagen wollen, verwenden mindestens 40 mm dicke Hartholzdielen, damit die Holzschrauben genügend Halt finden.

 

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3 Kommentare

Artur 26. Juni 2014 - 15:21

Danke für den schönen Bericht! Wir haben uns erst letzten Sommer das gleiche gedacht, uns dann allerdings gegen den eigenen Bau entschieden uns uns eine Firma ins Boot geholt. War zwar teurer, aber dafür zumindest kein Pfusch. Bei mir selbst wäre ich mir da nicht so sicher gewesen. 😉

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Alex G. 14. Juli 2016 - 11:58

Danke für den Beitrag, hat mir sehr geholfen 🙂 Welche Lasur sollte man den am besten dafür benutzen?

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Chrille 1. August 2016 - 10:33

Super Zusammenfassung, Danke dafür. Hab bei mir aktuell noch alte Steinplatten liegen, wo nun Holz rauf soll.

Als Tipp:
Da ja die wenigsten eine Terrasse komplett neu bauen, kann man die alten Platten auch sehr gut als Ständerwerk nehmen, um darauf die Querverstrebungen aus Holz aufzubringen.

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